Der FdE-Arbeitskreis Verkehrspolitik

Beim Stichwort "Arbeitskreis" denken Sie vielleicht an freudlose Sitzungen, viel verstaubtes Papier und einschläfernde Referate ... Bei uns im FdE ist das ganz anders! Das liegt einmal daran, dass die Teilnehmer aus verschiedenen Berufen stammen, z. B. Kaufleute, Ingenieure, Verwaltungsfachleute, Spediteure, Betriebswirte u. v. m. Einseitige Fachsimpeleien gibt es daher nicht, ebenso wenig Hierarchien (abgesehen vom AK-Leiter, der für einen geordneten Ablauf sorgen und bei zuviel Enthusiasmus einzelner vorsichtig bremsen muss.) Ansonsten geht es recht locker zu.

Nun zu unserem Arbeitsstil: Wir sitzen an einem großen (eckigen) Tisch in dem kleinen Hörsaal des "hamburgmuseums", vormals Museum für Hamburgische Geschichte. Unser Arbeitsmittel ist der freie Gedankenaustausch im gleichberechtigten Dialog. Jeder darf - aber muss nicht - seinen Beitrag leisten, was zwangsläufig die Vielfalt der Sichten fördert. Zensuren werden selbstverständlich nicht verteilt; persönliche Kritik ist nicht erlaubt. Sachliche Argumente statt pauschaler Werturteile sind die Regel für unsere Zusammenarbeit.

Worüber wollen wir diskutieren, wer bestimmt die Auswahl der Themen. Selbstredend hat der AK-Leiter vor dem jeweiligen Treffen eine Reihe von möglichen Themen vorbereitet und notwendige Unterlagen beschafft. Häufig bestimmen aber die täglichen Ereignisse rund um die Bahn und der Widerhall in den Medien die Tagesordnung. Wer etwas "auf dem Herzen hat", spricht das an und bittet um Resonanz. Zugegeben: manchmal haben wir viel zu viel Stoff, so dass die Zeit nicht ausreicht - aber unsere Zeiten halten wir wegen der z. T. langen Heimwege ein.

Im Mittelpunkt unserer Gespräche stehen selbstverständlich die Eisenbahnen in Deutschland und der Welt, staatliche und private Unternehmen, aber auch die Produzenten und - nicht zu unterschätzen - die Aufsichtsorgane und Ministerien, z. B. bei uns in Deutschland das Bundesverkehrsministerium oder das Eisenbahn-Bundesamt oder die Bundesnetzagentur. Ebenso kann es um neue Fahrzeuge, neue Antriebstechniken oder um die Belange des Umweltschutzes gehen. Besonders prägnante Personen aus der Politik dürfen nicht fehlen!

Eine kleine Auswahl der Themen aus den letzten Monate soll das erläutern: Im Januar ging es um die Ausschreibung im Netz Schleswig-Holstein, die Planungen für die Niederflur-Stadtbahn in Hamburg, um die Ursachen für die Entgleisungen der Güterzüge, natürlich auch um das Chaos bei der S-Bahn Berlin, um die Planungen für den Fernbahnhof Diebsteich (statt Hamburg-Altona), um den Hochgeschwindigkeitsverkehr in China oder um das Lohn-Dumping bei deutschen Privatbahnen. Eine kleine Auswahl vom Februar: Geplante Ausschreibung S-Bahn Berlin, Streit um das Hanse-Netz (Hamburg - Bremen - Uelzen) zwischen DB-Regio und der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen; geplante Fern-Busse, weltweites Wachstum auf der Schiene und den ICX bei Siemens oder die Erklärungen des neuen "Bahn-Chefs" Grube.

Unser Arbeitskreis existiert seit vielen Jahren. Wesentliche Impulse gingen dabei von Herrn Dr. Christian Küster aus, der über Jahrzehnte den AK Verkehrspolitik leitete und ihm das heutige, attraktive Gesicht gab. Herr Dr. Küster musste leider wegen gesundheitlicher Probleme im letzten Jahr als Leiter zurücktreten, steht uns aber immer noch als verlässlicher Teilnehmer zur Seite.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Kommen Sie doch einfach auf einen "Schnupper-Abend" zu uns. Sie müssen sich nicht groß anmelden, Sie müssen auch nicht sofort mitreden, aber Sie dürfen es. Sie werden überrascht sein, wie viel Informationen Sie zum Thema Schiene in so kompetenter Form erhalten können.

Dr. Jürgen Altfeld
Für den Arbeitskreis Verkehrspolitik im FdE