Reisebericht: Exkursion mit den Halleschen Straßenbahnfreunden am 21.05.2016

Versprochen war eine Fahrt auf der längsten noch erhaltenen Überlandstrecke für Straßenbahnen zwischen Halle und Bad Dürrenberg. Das natürlich in einem gut erhaltenen historischen Triebwagen. Dann sollte die Möglichkeit bestehen, den ältesten Eisenbahntunnel Deutschlands zu besichtigen. Bad Dürrenberg bietet ein imposantes Gradierwerk. Und auf der Speisekarte gab es viele Spargelgerichte.

Das Wetter war gut an diesem Tag. Umsteigen in Uelzen und Magdeburg klappte. In Halle/S fanden wir die richtige Seite für die Abfahrt und warteten gespannt. Nach kurzer Zeit kam ein Gotha 523 die Rampe hochgeschnurrt und nahm unsere Reisegruppe auf.


Auf der Fahrt wurden wir von einem über 80-Jährigen auf viele Besonderheiten hingewiesen. Bei den Fahrgeräuschen war nicht alles zu verstehen und ich musste manches im Internet nachsuchen. Aber was ich verstanden habe, klang interessant.

Wir fuhren vom Bahnhof in Halle über Ammendorf, Schkopau, Merseburg, vorbei am Leuna-Gebiet bis Bad Dürrenberg. Fotohalte gab es in Ammendorf und Merseburg. Erklärt wurde der Begriff 'Beamtenschleuder', sowie der Transport der Arbeiter von Halle zu den Leuna-Werken. In Merseburg wurden 3 aufeinanderfolgende Haltestellen benannt 'Klinikum, Friedhof, Hölle'.

Unser Museumsschätzchen von 1961 machte seine Sache gut. Ursprünglich in Chemnitz eingesetzt, kann Tw523 in Halle inzwischen in beide Richtungen fahren. Das war auch nötig, weil wir in Bad Dürrenberg zu Fuß über die Saalebrücke mussten und die Straßenbahn nicht die Wendeschleife auf der anderen Seite nutzen konnte.

Die Fahrt hatte ihre Zeit gedauert. Der Fußmarsch über die Saale zum Restaurant klappte nicht auf kürzestem Weg. Das Essen war gut und wollte in Ruhe genossen werden.

Daneben wartete unsere Führerin in wachsender Ungeduld. Keine Zeit für die Anlagen am Gradierwerk, sehr knappe Zeit für den Eisenbahntunnel. Und deshalb mache ich es auch kurz und verweise auf den Link am Berichtende.

Wir hatten nämlich noch mindestens 20 min Fußmarsch zum Bahnhof vor uns. Und nicht alle, die mit Leo Demuth gerne Zug oder Straßenbahn fahren, sind auf flotte Märsche eingestellt. Unsere Führerin organisierte ein Auto, damit alle rechtzeitig am Bahnhof sein konnte. Und wie es dann so ist: Der Zug hatte Verspätung. Nun machten wir uns Sorgen, ob der Umstieg in Leipzig wie geplant klappen würde.

Wir erreichten unseren Zug nach Magdeburg. Den Hundertwasserbahnhof Uelzen kennen wir im Schlaf, so oft schon umgestiegen. Ein Tag mit vielen Erlebnissen. Dank an Leo Demuth

Bericht: D. Böhm


Homepage der Straßenbahnfreunde
https://www.hsf-ev.de
https://www.hsf-ev.de/bahn/tw/523

Info zum Tunnel
www.sachsen-anhalt-wiki.de/index.php/Kohlebahntunnel_in_Bad_Dürrenberg


Alt und Neu Foto D. Böhm

Funktionsfähiger Führerstand Foto D. Böhm

Wendeschleife und Weichen Foto D. Böhm