Protokoll des Nordlichter-Treffens am 18. November 2014

Das Herbstzusammentreffen der “Nordlichter“ fand unter der Einladung des Vereins „Freunde der historischen Hafenbahn“  im Konferenzraum der „Stiftung Hamburg Maritim“ am Bremer Kai im Hamburger Hafen statt.

Hauptgegenstand der Zusammenkunft war die Bestandsaufnahme der aktuellen Situation und Aktivitäten der anwesenden Museumseisenbahnen.

 

Vertreten waren folgende Vereine:

Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn e.V.

Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V.

Freunde der Eisenbahn – FdE

VVM Eisenbahnmuseum Lokschuppen Aumühle

Rendsburger Eisenbahnfreunde e.V.

Kulturdenkmal – Sammlung historischer Schienenfahrzeuge

Kulturlokschuppen Neumünster e.V. Historische S-Bahn Hamburg e.V.

Freunde der historischen Hafenbahn Hamburg

 

1.  Begrüßung durch die Freunde der Hafenbahn. Erläuterung der Rolle des Vereins im Gesamtkonzept der Stiftung Hamburg Maritim, die am Bremer Kai ein historisch=museales Gesamtensemble mit Kränen, Schuppen, Schiffen und eben der Eisenbahn entstehen lassen will, das den Hafenbetrieb der 50er und 60er Jahre widerspiegeln soll. In diesem Zusammenhang ist die Erweiterung und Reaktivierung des bestehenden Gleiskörpers bis in die Kaispitze geplant sowie die Möglichkeit einer vor Hochwasser geschützten Unterbringung wert voller Bestände ( Lok, Triebwagen… ) am dann umgesiedelten Hafenmuseum.

 

2.  Die Verkehrsfreunde Lüneburg berichteten von umfangreichen Sanierungsarbeiten und Schwellentausch im Umfeld des Bahnübergangs Scharnebeck. Der MAK-Triebwagen soll ab 2015 wieder zur Verfügung, Diesellok 2 befindet sich in HU. Das Fahrgastaufkommen konnte auf 5500 bis 6000 Personen gesteigert werden, auch dank der besseren Buchungsmöglichkeiten über Internet. Die Bleckeder Strecke feiert ihr 110jähriges Bestehen.

 

3.  Im Eisenbahnmuseum Lokschuppen Aumühle des VVM konnte die neue Überdachung im Oktober vom Eisenbahn Bundesamt (EBA) abgenommen werden. Die Finanzierung des über 300.000 € teuren Vorhaben erfolgte durch Gelder der AktivRegion Sachsenwald-Elbe (45 %) sowie ein Großdarlehen der Stiftung norddeutsche Bahnmuseen (SndB), Spenden und diversen Privatdarlehen. Als Zugang der Sammlung wurde ein eiserner preußischer Abteilwagen nach Musterblatt Ib9a von der Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn in Almstedt Segeste gemeldet, dessen äußerliche Aufarbeitung in Arbeit ist.

 

4.  Der FdE Hamburg hat eine neue sehenswerte Homepage mit den Schwerpunkten Archiv, Verkehrspolitik und Reisedienst. Das Archiv wurde erneut durch neue gebraucht beschaffte Regalsysteme erweitert - für 2015 sind vom Reisedienst 6 Fahrten und eine Winterfahrt geplant. Ferner bietet der FdE an, zukünftig auf seiner Homepage die Einladungen und die Ergebnisprotokolle der Nordlichtertreffen zu veröffentlichen. Dem wurde zugestimmt.

 

5.  Die Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn berichtet von einer finanziell ausgeglichenen Lage im Publikumsverkehr. Die Lok 2 muss repariert werden. In diesem Zusammenhang wurde das vereinsübergreifende Problem des Erhalts und der Instandsetzung der Fahrzeuge thematisiert. In Geesthacht erschwert sich die Situation auch durch das Fehlen eines schützenden Dachs. Bei der Aufarbeitung der Wagen kam die gute und schnelle Verarbeitung der Farben von Brandt Chemie zur Sprache, was die Vertreter der historischen Hafenbahn bestätigen konnten. 2015 steht das 40jährige Jubiläum des Vereins an, was gleichzeitig das 40jährige Dienstjubiläum des 1. Vorsitzenden bedeutet! Insgesamt wird die Situation zuversichtlich eingeschätzt.

 

6.  Die historische S-Bahn unternimmt etwa 20 öffentliche Fahrten. Dazu kommen dann noch 5 bis 6 Charter- und Sonderfahrten. Der dunkelblaue 171er Museumszug muss 2015 zur Hauptuntersuchung, recht zeitgleich soll dann der 470er Triebzug aufgearbeitet zur Verfügung stehen. Es gibt Probleme mit den Kapazitäten im Ausbesserungswerk Ohlsdorf .In Poppenbüttel ist eine Abstellhalle für historische Fahrzeuge geplant bzw. im Bau.

 

7.  Auch für die Rendsburger Eisenbahnfreunde stellt die ungeschützte Unterbringung ihrer Fahrzeuge ein Problem dar. So ist ein zunehmender Vandalismus und Vollschmieren zu beobachten – betroffen auch die seit 1998 abgestellte 042er. Allerdings gibt es für sie wohl gute Hoffnung auf Reaktivierung.

 

8.  Einen Mietvertrag über 10 Jahre konnte der Kulturlokschuppen Neumünster für das Gelände und den Ringschuppen abschließen. Erste Aufgaben sind die Sicherung des Areals und die Stromversorgung. Es bietet sich jetzt hier eine Abstellmöglichkeit für die Rendsburger 042. Peter Brand als Beauftragter der Axel Zwingenberger Sammlung sprach die Möglichkeit an, einen Teil dieser Sammlung von der Lutherstadt Wittenberg nach Neumünster zu verlegen. Bis sich hier dann ein Betriebsstandort etabliert haben wird, sei es aber noch ein langer Weg.

 

9.  Das Thema eines „gemeinsamen Prospekts“ für die Vereine aus dem Nordlichterumfeld wurde erst einmal nur auf der Ebene der „Grundlagenproblematik“ angesprochen.

 

10. Angegangen werden sollte eine Aktualisierung der E-Mail-Adressen der „Nordlichter“, die sich teilweise als nicht mehr existent bzw. falsch herausgestellt haben.

 

Abgeschlossen wurde das Treffen mit einer Begehung des Hafengeländes mit einer Besichtigung der Anlagen und der Sammlung der „Historischen Hafenbahn“, die dann in der „Fresskiste“, dem Vereinswagen, bei einem kleinen „Essen&Trinken“ ausklang.

 

Nächster Termin : 14. März in Geesthacht

 

Protokoll : Thomas Stiens-Zoch, Freunde der historischen Hafenbahn