Fahrausweise

Das weite Feld der Eisenbahngeschichte umfasst neben der Einbindung des Bahnwesens in das allgemeine Leben auch die Dokumentation betrieblicher und verkehrlicher Geschehnisse. Während die technische Seite, so die festen Anlagen beispielsweise der Strecken und die fahrzeugtechnische Ausstattung stets große Aufmerksamkeit erlangen, stehen die betrieblichen und besonders die verkehrlichen Dinge vielfach im Schatten.

Wenn auch Verbindendes wie das Fahrplanwesen noch Aufmerksamkeit erfährt, wird erstaunlicherweise den Dingen weiterer verkehrlicher Bereiche kaum Beachtung geschenkt. So finden sich oft nur wenige Zeitzeugen der Güterverkehrs-Abwicklung, wie zum Beispiel Frachtbriefe oder für den Personenverkehr die Fahrausweise, obwohl gerade diese schriftlichen Unterlagen die Verbindung zum Frachtversender oder Reisenden aufzeigen und sie so auch die Einnahmeseite der Bahnen dokumentieren. Im Archiv der Freunde der Eisenbahn wird auch das nicht vergessen.

Als Beispiel dafür mögen Fahrausweise dienen. Ob großformatige, oft handausgeschriebene Papiere oder, wie hier, die typischen Edmondsonschen Fahrkarten - auf ihre Art und Weise stellen solche Zeitdokumente eine Brücke auch zur allgemeinen Geschichte der Staaten dar.


Fahrkarten als Zeitzeugen

Dreimal derselbe Bahnhof, aber mit anderem Namen, Fahrkarten ausgegeben zu Zeiten dreier unterschiedlicher Bahnverwaltungen und in drei Währungen.

1897, Eröffnung des Bahnhofes in Harburg am heutigen Ort, wurde er „Harburg Hbf“ benannt - in „Mark“-Währung zeigt dies die 2.Klasse-Fahrkarte links.

Mittig die nach Gebietsveränderungen ab 1927 benutzte Bezeichnung „Harburg-Wilhelmsburg Hbf“,  eine Militärfahrkarte 3.Klasse zur „Reichsmark“-Zeit.

Rechts „Hamburg-Harburg“, eine 3.Klasse-Sonntags-Rückfahrkarte mit der seit 1938, der Eingemeindung Harburgs nach Hamburg, geltenden Bezeichnung; 1952 in der Währung „Deutsche Mark“ verkauft.